Ein Glitzern hell wie Sternenstaub,
unter dem Schnee ruht welkes Laub.
Bäume tragen ein weißes Gewand.
Ich liebe den Schnee und meine Hand
taucht in die flockig weichen Kristalle
und formt den Flaum zu einem Balle.
Kugeln gerollt, groß, mittel und klein,
schon bald wird der Schneemann fertig sein.
Kohlen gibt es wohl keine mehr,
wo nehme ich denn Augen her?
Eine Möhrennase fand ich noch im Stall,
um den Hals binde ich einen alten Schal
und oben auf des Schneemanns Kopf
thront stolz ein alter Suppentopf.
Er sieht leider nichts, der arme Mann.
mir fällt nicht ein, was ich machen kann
Von Phantasie fehlt mir jede Spur,
doch plötzlich hab ich’s: Kuchenglasur!
Ich finde sie gleich, muss nicht lang suchen,
da ist sie schon, die Glasur für den Kuchen.
Nun hat er Augen, schokoladenbraune
und er schaut grad so aus, als ob er staune.
Er lächelt sogar, er fühlt sich wohl,
trägt einen Handstrauß aus grünem Kohl.
Und morgen werd‘ ich, das weiß ich genau,
für ihn bauen noch aus Schnee eine Frau.
Ich habe ganz heimlich durchs Fenster geschaut, im Zimmer erschien mir gar alles vertraut. Die Menschen, die Bilder, der Kerzenlichtschein, wie gern wollte ich eine von ihnen sein.
Sie sangen und lachten, sie herzten und küssten, und plötzlich sah’n alle, als ob sie es wüssten zum Fenster hin. Hatten sie mich entdeckt? Schnell hab ich mich hinter der Hecke versteckt.
Wie ein Dieb in der Nacht, so fühlte ich mich, als ich leise zum nächsten Fensterchen schlich. Die Pfoten, sie schmerzten, mein Bäuchlein war leer, wo bekam ich denn nur was Essbares her?
Vor Erschöpfung schlief ich dann im Hauseingang ein und träumte von Hühnchen und Braten und Wein, als mir plötzlich eine Hand zärtlich über’s Fell strich. Komm rein, kleine Katze, hier ist Platz für dich.
Man schuf mir ein Plätzchen ganz nah beim Kamin und stellte ein Schälchen mit Futter mir hin. Glücklich war ich und ich schnurrte ganz leise eine Katzendankeschön-Weihnachtsweise.
Ja, ich weiß es, kleine Meise,
du machst keine Winterreise.
Du bleibst hier, genau wie ich,
deshalb sorge ich für dich.
Schau, hier sind ganz viele Kerne,
magst du die denn auch so gerne?
Sie sind gesund und nähren dich,
ich lass dich wirklich nicht im Stich.
Komm nur immer wieder her,
ich warte und ich freu mich sehr,
wenn deine Freunde dich begleiten
in diesen harten Winterzeiten.