Schulanfang – Gedicht

Schulanfang

Lebt wohl, ihr alle im Kindergarten,
ihr müsst nun nicht mehr auf mich warten.
Ich bin ein Schulkind, wirklich wahr,
der große Tag ist endlich da.

Ich lerne rechnen, schreiben, lesen,
bin kürzlich schonmal dagewesen
und fand es dort recht angenehm,
ob das so bleibt, werden wir sehn.

Mein toller Tornister ist eine Wucht,
Mama und ich haben lange gesucht,
er ist kunterbunt mit Glitzerkristallen,
sicher ist er der schönste von allen.

Am meisten freue ich mich auf die Pausen,
da werde ich über den Schulhof sausen
und hüpfen und singen, fröhlich lachen,
genauso werde ich das wohl machen!

Ich bin jetzt ein Schulkind, konnt’s kaum erwarten!
Lebt wohl dann, ihr alle im Kindergarten!

© Regina Meier zu Verl
Eine Geschichte zum Schulanfang findet ihr hier: Nadja kommt in die Schule KLICK

Bildquelle Counselling/pixabay

Lügengedicht *

Lügengedicht

Lügengedicht

Auf der Weide steht die Berta,
neben ihr die schöne Herta
und sie schmatzen
und sie kauen
von dem Gras, dem himmelblauen.

„Herta, Berta, kommt nach Hause,
denn dort melken wir die Brause,
die ist lecker
und gesund
und sie kribbelt schön im Mund.“

Doch die Kühe schütteln´s Haupt.
„Melken ist heut´ nicht erlaubt.
Heut´ ist Sonntag,
Ausruhzeit.
Wir wissen das, wir sind gescheit.“

Bauer Friedrich kommt mit Stricken,
lässt sich nicht nach Hause schicken.
Will sie packen,
muss erfahren,
dass die Kühe schneller waren.

Blitzeschnell und ohne Mühe,
wie es sich gehört für Kühe,
sind sie
über´n Zaun geflogen.
Das ist wirklich nicht gelogen.

Und ihr Schwanz wird zum Propeller,
dadurch wird der Flug noch schneller
und sie landen
elegant
unversehrt am Waldesrand.

Wieder schmatzen sie und kauen
von dem Gras, dem himmelblauen,
doch am Montag,
welch ein Glück,
zieht es sie nach Haus zurück.

© Regina Meier zu Verl

 

cows-3828085_1280
Bildquelle Marys_fotos/pixabay

 

Maishexentanz

Ein Wispern und Raunen,
ein Flüstern und Staunen,
ein Drehen und Zwirbeln,
ein Huschen und Wirbeln.

Maishexen treiben im Feld ihre Spiele,
rote und blonde, unzählig viele.

Ein Lachen und Knistern,
ein Singen und Flüstern,
ein Toben und Brausen,
ein Tanzen und Sausen.

Maishexen laden zum Mitternachtsfeste,
fürs leibliche Wohl gibt es nur das Beste.

Ein Kommen und Gehen,
ein Stürmen und Wehen,
ein Küssen und Kosen,
ein Schmatzen und Tosen.

Maishexen drehen sich eins, zwei, drei
kaum begonnen, schon ist es vorbei.

© Regina Meier zu Verl

Maishexentanz

Sommernacht

Sommernacht

Mein Dorf, es liegt dort still und träumt,
von Wäldern ist es weit umsäumt.
Sonnengelb wird Abendröte,
irgendwo spielt jemand Flöte.

Die Melodie schwebt mit dem Wind,
in seinem Bettchen lauscht ein Kind.
Zufrieden lächelt es und macht
die Augen zu in dieser Nacht.

Der Kater schleicht im Liebeswahn
zum Katzenmädchen nebenan.
Pech, ein anderer war schneller!
Mäuschen nascht im Vorratskeller.

Eulen putzen ihr Gefieder,
Falter saugen Sommerflieder.
Glockenblumen läuten sacht,
die Kirchturmuhr schlägt Mitternacht.

Hinter hohen Friedhofshecken
kichern Geister, die sich necken,
tanzen, toben, wüten, grollen,
machen einfach, was sie wollen.

Doch bereits nach einer Stunde
löst sich auf die Geisterrunde.
Nebeltuch umhüllet fein,
schlaf auch du, schlaf ruhig ein.

© Regina Meier zu Verl

field-3130604_1280
Bildquelle Marys_fotos/pixabay

 

Der Quälgeist – Mückenzeit

Der QuälgeistDer Quälgeist

In der Nacht summt es im Zimmer
ganz schön laut, doch kommt´s noch schlimmer.
Erst ein Kribbeln, dann ein Stich!
Warte nur, ich kriege dich!

Aus dem Bett, schnell Licht gemacht,
doch die kleine Mücke lacht:
„Hab mich längst an dir gelabt
und schon meinen Spaß gehabt!“

Ich find sie nicht, sie ist so klein.
Oh, Mückenfrau, bist du gemein.
Mich juckt´s, ich will in Ruhe schlafen,
hau ab, sonst werd ich dich bestrafen.

Kaum liege ich, das Licht ist aus,
summt es schon wieder, welch ein Graus!
Sie wird mich nicht in Ruhe lassen,
na warte, ich werd dich schon fassen.

Wird es erneut im Zimmer hell,
versteckt die Stechmücke sich schnell.
Wer weiß, wo sie nun wieder sitzt,
wahrscheinlich grinst sie ganz verschmitzt.

Und weil ich doch so müde bin,
leg ich mich einfach wieder hin,
krieche komplett unter die Decken
und hoff, sie wird mich nicht entdecken.

Erschöpft schlafe ich schließlich ein,
es muss doch endlich Ruhe sein.
Ich träume von der kleinen Mück,
sie schläft wohl auch, welch großes Glück.

© Regina Meier zu Verl



Der sirrende Mücken-Quälgeist, Foto © Elke Bräunling

 

Rosa canina – Das Vogelnest im Rosenbusch

Rosa canina – Das Vogelnest im Rosenbusch

Wenn in Heckenrosenhecken
Meisen ihre Brut verstecken,
zum Schutz vor Katzen
und Menschentatzen,
kann nichts passieren
den Vogeltieren.

Die Rosendornen stechen
den Eierdieb, den frechen,
verhaken sich in seiner Haut
und schon bald darauf wird’s laut.
Au weh, das piekt – kann man dann hören,
das Vogelpaar lässt sich nicht stören.

Auch die Katze traut sich nicht,
weil die Rosenhecke sticht,
da hilft kein Schleichen,
sie kann nicht erreichen
ein leckeres Ei
oder auch zwei.

So bleibt das Vogelnest geborgen,
ich mache mir auch keine Sorgen
und danke den Rosen im zartrosa Kleid:
Vielen Dank, es hat mich gefreut!

© Regina Meier zu Verl


Im Heckenrosenbusch ist Platz für viele Vogelnester

Das vorlaute Löwenmaul


Löwenmäulchen

Ein Löwenmaul im Blumenbeet,
das nahm sich furchtbar wichtig.
„Schaut her“, rief es, „damit ihr seht,
ich mache alles richtig!“

„Mein Maul, das öffne ich ganz weit,
kommt’s Bienchen angeflogen,
fliegt es gleich rein und lässt sich Zeit
und das ist nicht gelogen!“

„Zu mir“, rief die Lupine
recht laut und voller Zorn,
„kommt jede kleine Biene
und auch zum Rittersporn.“

„Das stimmt“, sprach die Tagetes,
die klein und sehr bescheiden
stand am Rand des Beetes.
„Mich mögen sie auch leiden!“

Die Bienchen, die das hörten,
die kicherten und lachten
über die sehr Empörten,
die sich Gedanken machten.

„Der Nektar ist vom Feinsten,
vorzüglich, süß und rein
selbst von den Allerkleinsten;
er könnt nicht besser sein.“

So flogen sie von einer
zur andern hin und her –
ob größer oder kleiner,
keine beschwert sich mehr.

Das Löwenmaul nun leise
wünscht allen „Gute Nacht“,
und sagt noch ziemlich weise:
„Ich hab nur Spaß gemacht!“

© Regina Meier zu Verl

Sommermorgen


Sommermorgen

Sommermorgen

Süßer Heckenrosenduft
liegt am Morgen in der Luft
und ich schnuppere verzückt,
fühle mich total beglückt.

Es hat Regen über Nacht
welke Blüten frisch gemacht.
Endlich, denke ich erfreut,
so ein schöner Tag ist heut.

Mit der Lieblingskaffeetasse
sitze ich auf der Terrasse,
lausche einem Frühkonzert,
das die Amsel mir beschert.

Schön ist so ein Sommermorgen,
schiebt ins Abseits alle Sorgen.
Dankbar bin ich, mir geht’s gut,
tanke Kraft und frischen Mut.

Ach, ich könnt vor Freude singen,
alles wird mir heut gelingen,
danke schön, du Rosenduft
in der frischen Morgenluft.

© Regina Meier zu Verl 2015

Lügengedicht

Lügengedicht

Lügengedicht

Auf der Weide steht die Berta,
neben ihr die schöne Herta
und sie schmatzen
und sie kauen
von dem Gras, dem himmelblauen.

„Herta, Berta, kommt nach Hause,
denn dort melken wir die Brause,
die ist lecker
und gesund
und sie kribbelt schön im Mund.“

Doch die Kühe schütteln´s Haupt.
„Melken ist heut´ nicht erlaubt.
Heut´ ist Sonntag,
Ausruhzeit.
Wir wissen das, wir sind gescheit.“

Bauer Friedrich kommt mit Stricken,
lässt sich nicht nach Hause schicken.
Will sie packen,
muss erfahren,
dass die Kühe schneller waren.

Blitzeschnell und ohne Mühe,
wie es sich gehört für Kühe,
sind sie
über´n Zaun geflogen.
Das ist wirklich nicht gelogen.

Und ihr Schwanz wird zum Propeller,
dadurch wird der Flug noch schneller
und sie landen
elegant
unversehrt am Waldesrand.

Wieder schmatzen sie und kauen
von dem Gras, dem himmelblauen,
doch am Montag,
welch ein Glück,
zieht es sie nach Haus zurück.

© Regina Meier zu Verl

 

cows-3828085_1280
Bildquelle Marys_fotos/pixabay